Author: Luke Sholl
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Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung im Schreiben über CBD und Cannabinoide ist Luke ein etablierter Journalist, der als Hauptautor für Cibdol und andere Cannabinoid-Publikationen arbeitet. Der Präsentation von sachlichem, evidenzbasiertem Content verpflichtet, erstreckt sich seine Faszination für CBD auch auf Fitness, Ernährung und Krankheitsprävention.
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5-HTP: Nutzen, Anwendungen, Dosierung und Nebenwirkungen

5-HTP

5-Hydroxytryptophan (5-HTP) spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie viel Serotonin unser Körper produziert. Da mit einem niedrigen Serotoninspiegel viele gesundheitliche Probleme verbunden sind, wenden sich Menschen zunehmend 5-HTP-Ergänzungen zu, um das Wohlbefinden zu fördern. Lies weiter, um alles Wissenswerte über 5-HTP herauszufinden und zu erfahren, ob eine Zusatzzufuhr für Dich in Frage kommt.

Was ist 5-HTP?

Beginnen wir mit den Grundlagen: 5-HTP ist eine natürlich vorkommende Aminosäure, die aus L-Tryptophan (auch eine Aminosäure) entsteht. Wenn wir Lebensmittel konsumieren, die reich an L-Tryptophan sind, wandeln Körperenzyme die Säure in 5-HTP um, das dann wiederum in 5-HT oder wie es sonst bekannt ist, Serotonin umgewandelt wird.

Auf den ersten Blick mag es etwas verwirrend erscheinen, aber 5-HTP erhöht letztendlich den Spiegel des sogenannten "Glücksmoleküls" Serotonin und beeinflusst wiederum potenziell das Wohlbefinden.

Für die meisten von uns wird ein ausreichender 5-HTP-Spiegel aus Lebensmitteln stammen, die reich an L-Tryptophan sind, wie Samen, Sojabohnen, Käse und Truthahn. Manche Menschen entscheiden sich jedoch dafür, zusätzliches 5-HTP zu nehmen, um den Serotoninspiegel zu erhöhen. Wir werden gleich noch näher darauf eingehen, aber zusammengefasst lässt sich sagen, dass ein erhöhter Serotoninspiegel bei Problemen helfen könnte, die mit der Stimmung, Migräne und Schlafstörungen in Zusammenhang stehen.

Glücklicherweise sind die Samen der westafrikanischen Pflanze Griffonia simplicifolia eine reichhaltige Quelle für 5-HTP und werden bei sorgfältiger Verarbeitung zu leicht verfügbaren Nahrungsergänzungen.

Jetzt, da wir wissen, woher 5-HTP stammt, ist es an der Zeit, sich genauer damit zu befassen, wie es das Wohlbefinden fördern kann.

Ist 5-HTP wirksam?

Die Forschung legt einen Zusammenhang zwischen niedrigen Serotoninspiegeln und einem erhöhten Risiko für Depression, Migräne und Schlafstörungen nahe. Die logische Annahme lautet, dass eine Erhöhung des Serotoninspiegels (durch 5-HTP-Ergänzungen) dazu beitragen kann, diesen Erkrankungen entgegenzuwirken.

Natürlich sind konkrete Fälle viel differenzierter, als dass die Behandlung mit einer einzelnen Neurochemikalie ausreichen würde, aber vorläufige Studien deuten darauf hin, dass dies ein guter Ausgangspunkt sein könnte. Lass uns in diesem Sinne einige der Belege untersuchen, die eine 5-HTP-Zusatzzufuhr unterstützen.

Depression

Die medizinische Fachzeitschrift Trends in Pharmacological Sciences[1] versuchte, die Wirkungen einer 5-HTP-Zusatzzufuhr auf behandlungsresistente Depression zu verstehen. Traditionell erhöhen selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (selective serotonin reuptake inhibitor SSRI) den natürlichen 5-HT-Spiegel des Gehirns. Bei behandlungsresistenten Patienten reicht die Aufrechterhaltung eines leicht erhöhten Spiegels jedoch nicht aus, um Depressionssymptome ausreichend zu bekämpfen.

In diesen Fällen wenden sich Betroffene 5-HTP-Ergänzungen zu, um den Serotoninspiegel über das hinaus zu erhöhen, was mit herkömmlichen Medikamenten möglich ist.

Ein Tiermodell depressiven Verhaltens zeigt, dass 5-HTP-Ergänzungsmittel "5-HT kräftig erhöhen“ und dass retardierte 5-HTP-Medikamente durch die Nachahmung der Interaktion beim Menschen potenziell ein "sicherer und wirksamer" Weg sein könnten.

Migräne

Eine weitere Erkrankung, die häufig mit einem niedrigen Serotoninspiegel in Verbindung gebracht wird, ist Migräne. Obwohl die genaue Ursache der Migräne nicht vollständig geklärt ist, kann 5-HT ein beitragender Faktor sein, wie Hinweise aus einer Studie von 2011[2] nahelegen. Forscher stellten einen Zusammenhang zwischen Serotoninmangel und hemiplegischer Migräne her, indem sie zwei Geschwister mit verschiedenen, schwächenden, genetischen Erkrankungen untersuchten.

Obwohl der Serotoninmangel wahrscheinlich nur Teil eines viel umfassenderen Problems in der Zellsignalisierung ist, unterstützt die Studie die Vorstellung, dass einige Arten von Migräne durch einen entsprechenden Mangel induziert oder verschlimmert werden könnten.

Schlafstörungen

Die Rolle von 5-HTP für den Schlaf ist interessant, da eine Zusatzzufuhr tatsächlich die Schlaflosigkeit erhöhen[3] kann. Die andere Seite der Medaille ist jedoch, dass ein höherer Serotoninspiegel (als Folge einer 5-HTP-Ergänzung) die Stimmung heben und daher einige der stimmungsbezogenen Probleme bekämpfen kann, die einen erholsamen Schlaf stören.

Dann ist da noch die interne Wechselwirkung zwischen Serotonin und Melatonin zu berücksichtigen. Die Zirbeldrüse ist auf Serotonin angewiesen, um Melatonin zu produzieren, bei dem es sich um das schlafinduzierende Hormon handelt, das für die Steuerung der inneren Uhr des Körpers verantwortlich ist. Ein ausreichender Serotoninspiegel könnte gesunden Schlaf fördern, aber die genauen Auswirkungen werden von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen.

Die hier vorgestellten Studien stellen nur eine Momentaufnahme der Belege dar, die die vorgeschlagenen gesundheitlichen Nutzen von 5-HTP unterstützen. Ebenso wirst Du ermutigende Verbindungen zwischen 5-HTP und verschiedenen Erkrankungen finden, die wir nicht erwähnt haben, aber das wiederkehrende Thema ist der Mangel an qualitativer Forschung zu all diesen Krankheiten. Im Moment müssen wir warten, bis Forscher das volle Potenzial von 5-HTP in dieser Hinsicht aufgedeckt haben.

Dosierung

Dreh- und Angelpunkt der Dosierung von 5-HTP sind die Gründe, warum man es einnimmt. Unterschiedliche Dosen beeinflussen den Körper in einer Vielzahl von Wegen. Gleichwohl kannst Du die folgenden Richtlinien als Ausgangspunkt verwenden:

• Schlaf: 100–300mg, ungefähr 30 Minuten vor der Bettruhe.

• Migräne: 100–200mg. Was die Häufigkeit angeht, kann man 5-HTP entweder in regelmäßigen Abständen über den Tag verteilt (bis zu dreimal täglich zu einer Mahlzeit) einnehmen oder wenn man den Beginn eines Migräneanfalls spürt.

• Stimmung: 50–100mg. Der Schlüssel zur Einnahme von 5-HTP für die Stimmung ist die Häufigkeit. Die Nahrungsergänzung in einer niedrigeren Dosis als üblich, dafür aber häufiger einzunehmen, kann eine wirksame Strategie zur Aufhellung der Stimmung sein. Nimm nach Möglichkeit bis zu dreimal täglich entsprechende Ergänzungsmittel ein.

Wie bei jeder Substanz, die das neurochemische Gleichgewicht unseres Körpers beeinflusst, ist es am besten, es langsam anzugehen. Damit meinen wir, am unteren Ende der hier genannten Empfehlungen zu beginnen. Es ist wichtig, zu beobachten, wie Dein Körper reagiert, denn je höher die Dosis, desto höher die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen.

Mögliche Nebenwirkungen

Nachdem potenzielle Nutzen und Dosierung nun abgeklärt sind, ist es an der Zeit, sich die möglichen Nebenwirkungen von 5-HTP anzusehen. Glücklicherweise ist die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen gering; sollten dennoch welche auftreten, scheinen sie in der Regel mild auszufallen. Untersuchungen legen nahe, dass die Einnahme im Allgemeinen sicher ist, doch folgende Nebenwirkungen beinhaltet:

• Sodbrennen
• Übelkeit/Erbrechen
• Magenschmerzen/Durchfall
• Schläfrigkeit

Ebenso wichtig ist es, zu verstehen, dass der Einfluss von 5-HTP auf den Serotoninspiegel die Wirkung von bestimmten verschreibungspflichtigen Medikamente stören kann, einschließlich SSRIs und anderer Antidepressiva. Daher musst Du die Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungen zuerst mit einem Arzt besprechen.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Insgesamt gesehen sind die mit 5-HTP-Ergänzungen verbundenen Risiken minimal, doch es gibt einige spezifische Umstände, die man beachten muss. Selbst wenn Du nicht in die folgenden Kategorien gehören solltest, ist es immer von Vorteil, jede Art der regelmäßigen Einnahme von Ergänzungsmitteln zuerst mit einem Arzt zu besprechen. Ärzte können fallspezifische Ratschläge geben, die weit über Leitfäden und Empfehlungen im Internet hinausgehen.

Schwangere oder stillende Frauen sollten die Einnahme von 5-HTP vermeiden. Es gibt zwar keine Hinweise darauf, dass es schädlich ist, allerdings fehlen auch Erfahrungsberichte, die etwas anderes besagen. Gehe deshalb am besten immer auf Nummer sicher, wenn noch ungeborenes Leben und Neugeborene involviert sind. Derselbe Rat gilt für Kinder, insbesondere für Kinder unter 12 Jahren. Kinder über 12 können 5-HTP einnehmen, aber auch das sollte mit einem Arzt besprochen werden.

Die letzte Vorsichtsmaßnahme betrifft Personen, die sich in naher Zukunft einer Operation unterziehen müssen. Einige der Medikamente, die während einer Operation verabreicht werden, können das Serotonin-Gleichgewicht des Körpers verändern und man sollte die Funktion nicht noch weiter stören, indem man 5-HTP-Ergänzungen einnimmt. Idealerweise sollte man die Einnahme von 5-HTP mindestens 2 Wochen vor einer geplanten Operation beenden.

Und das war er schon; unser kurzer Überblick über die Anwendungen, Nutzen und Nebenwirkungen von 5-HTP. Dank eines guten Sicherheitsprofils, begrenzter möglicher Nebenwirkungen und einer Fülle von Potenzialen besteht kein Zweifel daran, dass 5-HTP eine wertvolle Ergänzung für das Wohlbefinden sein könnte.

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Quellen

[1] Jacobsen, J. P. R., Krystal, A. D., & Krishnan, K. R. R. (2017). Adjunctive 5-hydroxytryptophan slow-release for treatment-resistant depression: Clinical and pre-clinical rationale. NCBI. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5728156/ [Quelle]

[2] Horvath, G. A., Selby, K., & Poskitt, K. (2011). Hemiplegic migraine, seizures, progressive spastic paraparesis, mood disorder, and coma in siblings with low systemic serotonin. SAGE Journals. https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0333102411420584 [Quelle]

[3] Watson, C. J., Baghdoyan, H. A., & Lydic, R. (2011). Neuropharmacology of Sleep and Wakefulness. NCBI. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3026477/ [Quelle]

Quellen

[1] Jacobsen, J. P. R., Krystal, A. D., & Krishnan, K. R. R. (2017). Adjunctive 5-hydroxytryptophan slow-release for treatment-resistant depression: Clinical and pre-clinical rationale. NCBI. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5728156/ [Quelle]

[2] Horvath, G. A., Selby, K., & Poskitt, K. (2011). Hemiplegic migraine, seizures, progressive spastic paraparesis, mood disorder, and coma in siblings with low systemic serotonin. SAGE Journals. https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0333102411420584 [Quelle]

[3] Watson, C. J., Baghdoyan, H. A., & Lydic, R. (2011). Neuropharmacology of Sleep and Wakefulness. NCBI. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3026477/ [Quelle]

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